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Mit diesen neuen Denkweisen erreichen Sie Ihre Ziele – Vier Tipps von Arianna Huffington

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COVID-19 hat die Pläne und Strategien Ihres Unternehmens wahrscheinlich komplett verändert – oder zumindest etwas Sand ins Getriebe gestreut. Unabhängig von Ihrer Position – Führungs-, Manager- oder Angestelltenebene – schlagen Sie sich vielleicht gerade damit herum, wie Sie Ihre Ziele für die kommenden Monate und Jahre an die neue Situation anpassen können. Wahrscheinlich befinden Sie sich zum ersten Mal in der Situation, Ihre Ziele ungeachtet der festgelegten Quartals- und Jahresprüfungen des Unternehmens zu verändern. 

Die Veränderung der Ziele bedeutet viel mehr, als nur ein Strategiewechsel – es erfordert auch neue Denkweisen. Sie können nicht von sich selbst erwarten, die Ziele realistisch, relevant und sinnvoll zu definieren, wenn Sie nicht auch Ihre Denkweise anpassen. Vor kurzem haben wir mit Arianna Huffington über Methoden zur Bewältigung von schwierigen Zeiten gesprochen. Sie ist Gründerin und CEO von Thrive Global und Autorin von 15 Büchern, von denen sich viele um das Thema der mentalen Gesundheit drehen. Arianna verrät uns einige ihrer wissenschaftsbasierten Tipps zur Veränderung der eigenen Denkweise, mit der man seine Ziele in herausfordernden Zeiten neu ausrichten kann. 

1. Machen Sie sich bewusst, dass es sich um eine Ausnahmesituation handelt 

Bevor Sie sinnvolle Ziele für die Zukunft festlegen können, müssen Sie sich der gegenwärtigen Situation bewusst werden. Wir erleben gerade eine für uns alle unbekannte Situation und wir müssen uns stets daran erinnern, dass dies ein Ausnahmezustand ist. 

Um Pläne für die Zukunft schmieden zu können, müssen wir uns erst ansehen, wie unser Geschäftsalltag in diesen nicht vorhersehbaren Zeiten aussehen wird. Das kann bedeuten, dass wir neue Arbeitszeiten einführen und vielleicht nur halbtags arbeiten, weil wir unsere Kinder im Homeschooling betreuen müssen. Wir müssen auch neu definieren, was es bedeutet, produktiv zu sein. Mehr denn je umfasst Produktivität jetzt auch Fürsorge. Fürsorge für andere, aber auch für uns selbst. 

Es ist unmöglich, Ihre Ziele und Pläne an die Zukunft anzupassen, ohne eine realistische Basis zu schaffen. Definieren Sie Ihren Ausgangspunkt und berücksichtigen Sie dabei sowohl die Produktivität als auch das Wohlbefinden aller Beteiligten. 

2. Würdigen Sie auch die kleinsten Schritte

In ihrem Bestseller „Immer erfolgreich: Die Strategien der Top-Unternehmen“ besprechen Jim Collins und Jerry Porras „große, haarige und kühne Ziele“ (engl. BHAGs – Big, Hairy, Audacious Goals). Dabei geht es um langfristige Ziele von 10-25 Jahren, die auf dem Zweck und den Werten Ihres Unternehmens basieren. 

Diese Ziele sind von großer Bedeutung. Allerdings sollte Ihr Hauptaugenmerk im derzeit so wechselhaftem Geschäftsumfeld nicht ausschließlich auf den langfristigen Zielen liegen. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf die, wie Arianna sie nennt, „Mikroschritte“. 

Arianna hat uns erklärt, dass Mikroschritte kleine, umsetzbare und wissenschaftsbasierte Schritte sind, die es Ihnen ermöglichen, sofort auf Veränderungen in Ihrem täglichen Leben und Arbeitsalltag zu reagieren. Der Grundgedanke hinter Mikroschritten: Wenn Ihre Ziele klein genug sind, dann sind sie „zu klein, um zu scheitern“. Arianna erinnerte uns auch daran, dass wir neue Gewohnheiten eher beibehalten, wenn wir uns anfangs kleine Ziele setzen. 

Einer von Ariannas bevorzugten Mikroschritten kann gleich zu Beginn eines jeden Tages durchgeführt werden: Nehmen Sie sich jeden Morgen – gleich nach dem Aufwachen, noch bevor Sie zu Ihrem Handy greifen – 60 Sekunden Zeit und formulieren Sie Ihre Ziele für den Tag. Wer möchten Sie sein? Was möchten Sie erreichen?

Forschungen haben ergeben, dass unser Cortisolspiegel oft schon sehr hoch ist, bevor wir morgens überhaupt aus dem Bett steigen (Cortisol ist ein körpereigenes Stresshormon). Besonders bei den aktuellen Herausforderungen können wir kaum vorhersehen, was uns erwartet, sobald wir unser Handy einschalten: eine Nachricht vom Chef, ein ärgerlicher Tweet? Egal, was es ist, es wirft uns weniger aus der Bahn, wenn wir uns kurz Zeit nehmen und unsere Absichten für den Tag formulieren. 

3. Gestalten Sie Ihre Meetings minimalistisch 

In unserem neuen verteilten Arbeitsumfeld ist es einfacher als je zuvor, mehrere Dinge gleichzeitig zu bearbeiten. Aber Multitasking führt auch dazu, dass wir unsere wichtigsten Prioritäten – bzw. die, die es sein sollten – aus den Augen verlieren. Arianna hat es so zusammengefasst: Wenn Sie in einem Zoom-Meeting sind und nebenbei an Ihrem Computer einige E-Mails versenden, am Handy SMS schreiben oder auf Ihrer Smartwatch die neuesten Updates und Nachrichten lesen – oder gar all das gleichzeitig – dann sind Sie nicht wirklich präsent. Arianna unterstreicht, wie wichtig es ist, Meetings als Mittel zum Zweck so minimalistisch wie möglich zu gestalten. Sie erklärte: „Das gibt den Teilnehmenden nicht nur das Gefühl, präsent und stärker miteinander vernetzt zu sein, auch werden Meetings dadurch fokussierter, produktiver und kürzer.“ 

Wenn Sie in Meetings wirklich vollkommen präsent sind – oder angesichts der aktuellen Situation zumindest so präsent wie möglich – sind Sie in einer viel besseren mentalen Verfassung, um zu entscheiden, worauf Sie Ihre Energie lenken möchten und um gleichzeitig realistischere Pläne für die Zukunft entwickeln zu können. 

4. Relativieren Sie Ihre Prioritäten

In Krisenzeiten kann es schwierig sein, zu unterscheiden, was wirklich dringlich ist und was nur so erscheint. Priorisierung ist daher wichtiger denn je. Ob in Asana oder auf Papier – es ist unbedingt notwendig, Ihre wichtigsten Prioritäten festzulegen und sie mindestens einmal wöchentlich neu zu evaluieren. Dieses konstante Überprüfen ist unabdingbar. Achten Sie darauf, dass Ihre Prioritäten sowohl die zentralen Werte Ihres Unternehmens als auch Ihre persönlichen Werte berücksichtigen. Wenn Sie noch dieselben Prioritäten haben, wie vor der Pandemie, ist das ein Zeichen, dass Sie der Neubewertung Ihrer Prioritäten mehr Beachtung schenken sollten.

Burnout war schon lange vor dem Ausbruch von COVID-19 ein zunehmendes Problem. Heute mehr denn je müssen wir unsere mentale Gesundheit in den Vordergrund stellen. Denken Sie beim Überprüfen Ihrer Ziele und Pläne für die Zukunft vor allem an Ihre mentale Gesundheit. Wenn Sie Ihre Ziele für die Zukunft kontinuierlich und basierend auf Ihrer aktuellen Situation und Ihrer mentalen Gesundheit neu bewerten, wird es einfacher, sich von A nach B zu bewegen – mit klarem Fokus und mentaler Überzeugung. 

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